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Rezensionen

Dunkles Lavandou
 

Jonas1704


Die trügerische Idylle der Provence

Gerichtsmediziner Leon Ritter untersucht die Leiche einer jungen Frau, die unter einer Brücke gefunden wird. Er glaubt nicht an Selbstmord vor allem da es auch Ähnlichkeiten mit einem alten Fall gibt. Als dann noch weitere Frauen verschwinden, darunter die Adoptivtochter des Kultusministers, schalten sich auch die gesamten Behörden ein. Doch die Ermittlungen erweisen sich als schwierig.
Spannende Lesestunden und ein flüssiger Schreibstil erwarten die Leser und auch die Entwicklung des Privatlebens vom Gerichtsmediziner wird interessant weitergespinnt. Le Lavandou, das in der wunderschönen anschaulichen Provence liegt, wird lebendig beschrieben und das frühsommerliche Wetter sowie die atemberaubenden Landschaften geben den Eindruck man befinde sich genau dort.
Für mich war dies eines der guten Bücher der Reihe. Ein solider Krimi mit einer guten Portion Lokalkolorit ohne die grossen Brutalitäten mit denen die Krimis in letzter Zeit überhäuft werden. Trotzdem aber mit genügend Spannung.

yellowdog


Routiniert

Aus der Reihe um Gerichtsmediziner Leon Ritter habe ich schon einen ganz guten Teil und einen eher schwächeren gelesen. Dieser Fall „Dunkles Lavandou“ sollte entscheiden, liegt aber irgendwo in der Mitte. Immerhin schlägt das Pegel doch eher zum positiven aus.

Ich mag Leon Ritter und Isabelle Morell als Paar, hinzu noch Isabells Teenagertochter Lilou. Isabelle hat diesmal aber ein gesundheitliches Problem und muss sich untersuchen lassen. Doch ich denke, sie sind als kleine Familie inzwischen so stark, auch eine Krise zu überstehen.

Was den Fall an sich angeht, bin ich wenig beeindruckt. Es gibt einfach viel zu viele Krimis, da nützt auch keine Extraportion Brutalität und Ritualmorde.
Immerhin gibt es ein kurzes feines, dramatisches Finale.
Immerhin beeindruckt Leon wieder durch sein umsichtiges, überlegtes Vorgehen. Er ist eine gute Hauptfigur. Zudem schreibt Remy Eyssen routiniert. Deswegen trägt Remy Eyssens Reihe auch schon 6 Teile.

Sorko


Sommer, Sonne, Mord

Unter einer Brücke wird eine tote Frau gefunden. Ist sie in den Tod gesprungen? Ritter findet heraus, dass sie schon tot war, als sie von der Brücke fiel. Ein grausamer Mord, den es nun aufzuklären gilt. Wie schon so oft glaubt niemand so recht an Ritters durchaus begründeten Vermutungen. Außer Isabelle natürlich, seiner Lebensgefährtin, die zum Glück auch Polizei-Capitaine ist, so dass Ritters Theorien wenigstens nicht ganz ins Leere laufen.
Das ist meiner Ansicht nach ein Muster, dass sich in den Ritter-Krimis wiederholt, was mir nicht so ganz gefällt. Da er mit seinen Theorien doch meistens recht behält, müsste man ihm inzwischen durchaus mehr Glauben schenken. Soviel Ignoranz der Behörden kann es auch auf dem Land eigentlich nicht geben.
Aber gut, die Geschichte und die Ermittlungen nehmen Fahrt auf, als zwei weitere junge Frauen vermisst werden, eine davon ist die Tochter eines Ministers. Es bleibt spannend bis zum Ende, und es ist insgesamt eine gelungene Geschichte. Vor allem sehr sympathisch wirken die lokalen Eindrücke, die dem Leser die Gegend und das Flair Südfrankreichs vor Augen führen und fast miterleben lassen. Eine lesenswerte Sommerlektüre für Krimifans.

Jules118


Spannend wie immer

Zurück nach Frankreich...was habe ich mich über den neuen Teil der Reihe um Leon Ritter und seine Lebensgefährtin Isabelle gefreut. Und wurde wie immer nicht enttäuscht.
Es ist Sommer und das Leben könnte nicht schöner sein. Doch dann wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Zuerst deutet alles darauf hin, dass sie von einer Brücke gesprungen ist, aber bei der Obduktion wird klar, dass sie über einen längeren Zeitraum gefoltert und letztendlich ermordet wurde.
Als plötzlich die Tochter des Kulturministers verschwindet, macht sich auch Leon auf die Suche nach dem Täter, Er ist überzeugt, dass es sich um eine rituelle Tötung handelt.
Wie bereits die Vorgänger kann der Krimi durch die Mischung aus Spannung und Urlaubsflair überzeugen. Der Fall nimmt viele Wendungen und von der Auslösung war ich mehr als nur überrascht. Ich hoffe, dass es weitergeht.

heinoko


Urlaubsfeeling und Gänsehaut


Und wieder kann ich nur sagen: Auf diesen Autor ist Verlass. Ein Buch ums andere liefert er uns Urlaubsfeeling in Kombination mit Gänsehaut, routiniert gekonnt in Szene gesetzt. Fast fühle ich mich mit Leon Ritter, dem deutsch-französischen Rechtsmediziner, verwandt, so vertraut ist er mir über die Bücher hinweg geworden.

Frühsommer in Le Lavandou. Der Geruch von blühendem Ginster liegt in der Luft. Viel Sonnenschein, viele Touristen. Doch das Auffinden einer Frauenleiche unter einer Brücke unterbricht jäh das Urlaubsfeeling. Schnell wird klar, dass es sich nicht um Selbstmord handelt, denn vor dem Sturz von der Brücke war die Frau gefoltert worden. Eine weitere Frauenleiche wird entdeckt, diesmal getötet durch eine Schiffsschraube. Und auch diese Frau war vor ihrem Tod gefoltert worden. Ein Serienmörder? Leon Ritter beginnt eigenständig zu ermitteln, weil sich die Polizei nicht sonderlich intensiv um Aufklärung bemüht.

Wie in seinen früheren Büchern besticht der Schreibstil von Remy Eyssen. Detailreich beobachtend, präzise beschreibend, atmosphärisch dicht erzählend gelingt es dem Autor, den Leser in die Welt des Leon Ritter voll und ganz hineinzuziehen. Wobei die privaten Turbulenzen niemals dem eigentlichen Fall die Schau stehlen. Im Vordergrund bleibt die Schilderung des Falls, der spannend, mitunter sogar fast brutal, seinen Fortgang nimmt, wobei die intensive Spannung durch die zwischengeschalteten Sequenzen aus Opfersicht noch erheblich verdichtet wird.

Fazit: Auch in diesem sechsten Band ist die Kombination von französischer Lebensart und detaillierter, kluger Puzzlearbeit wiederum perfekt gelungen.

Hennie


Der Ritualmörder

Remy Eyssen läßt auch in seinem 6. Fall wieder den smarten, charmanten Deutschfranzosen Leon Ritter die entscheidenden Anteile zur Lösung beitragen.

Le Lavandou:
Der herrliche Gesamteindruck einer Postkartenidylle von strahlendem Sonnenschein, blauem, unendlichen Meer, vielen unbeschwerten Touristen in Urlaubsstimmung wird jäh unterbrochen durch einen gräßlichen Lkw-Unfall. Eine junge Frau gerät von einer Brücke unter die Zwillingsreifen des 40-Tonners.
Bei der schwierigen Obduktion fördert Leon Ritter schaurige Aspekte am geschundenen Körper zutage. Sie wurde bereits als Tote auf die Straße geworfen! Zahlreiche unterschiedliche Verletzungen wurden ihr vermutlich durch rituelle Handlungen zugefügt, die letztendlich zu einem qualvollen Ende führten. Als bald darauf noch eine weibliche Wasserleiche gefunden wird, verfolgt die Polizei die Theorie des Selbstmordes in beiden Fällen. Die Ermittlungen verharren auf der Stelle. Nur Leon und seine Lebensgefährtin Isabelle, die stellvertretende Polizeichefin, spüren zunächst verschiedenen Verdächtigen nach. Der Polizeiapparat von Lavandou tritt erst voll in Aktion als zwei weitere junge Frauen spurlos in Lavandou verschwinden. Eine davon ist die Stieftochter des französischen Kultusministers, und damit bekommt die Sache politische Brisanz!

Der Autor erzählt fesselnd, sehr spannend in anschaulicher, ausdrucksvoller Sprache von der ersten bis zur letzten Seite. Die Story nimmt sofort Fahrt auf und ich bin mit viel Lesebegeisterung von Kapitel zu Kapitel geeilt. In diesen kurzen Kapiteln bringt er neben der packenden, düsteren Handlung die Schönheit der Landschaft und die wunderbar leichte, lebensbejahende Lebensart der Franzosen zum Ausdruck. Das passiert sehr ausgewogen und wirkt nicht aufgesetzt. Ab und zu gibt es das eine oder andere Klischee (z. B. der arrogante Schnösel aus Paris, der den Provinzlern Polizeiarbeit beibringen wollte), aber es störte mich nicht wesentlich. Es brachte Schwung und das gewisse Etwas in den Fortgang der Geschehnisse.
Mit Leon Ritter hat Remy Eyssen eine Figur geschaffen, der ich die Freude am Beruf, an seiner kleinen Familie, dem Nachspüren von Zusammenhängen, der Lust am Leben in der französischen Kleinstadt abnehme. Nach sechs Fällen bin ich immer noch überzeugt, dass der Rechtsmediziner noch viel Potential besitzt. Deshalb freue ich mich auf weitere Fortsetzungen mit ihm in der Hauptrolle und natürlich auch auf die anderen fabelhaft konzipierten Charaktere. Ich wurde hervorragend unterhalten. Nebenbei bekam ich Lust auf eine Reise nach Frankreich.

Von mir eine unbedingte Leseempfehlung für einen wirklich guten Krimiautoren. Man muss die Vorgängerbände nicht gelesen haben. Jedes spricht für sich. Ich vergebe fünf Sterne.


Amena25


Spannend, trotz einiger Klischees

Die frühsommerliche Stimmung in Le Lavandou wird jäh unterbrochen, als unter einer Autobahnbrücke die Leiche einer jungen Frau gefunden wird. Zunächst weist alles auf einen Selbstmord hin. Die junge Frau war wohl von der Brücke in den Tod gesprungen und von einem LKW geradezu zermalmt worden. Doch der deutsche Pathologe Leon Ritter, der seit einigen Jahren in Le Lavandou lebt und arbeitet, findet heraus, dass die junge Frau schon vor dem Sprung tot war. Zudem weist die Leiche Verletzungen auf, die auf Folter und eine rituelle Tötung hinweisen. Doch Leon Ritters Verdacht nimmt außer seiner Lebensgefährtin Capitaine Isabelle Morell niemand so recht ernst. Immerhin geht der deutsche Rechtsmediziner mit seinen bisweilen recht eigenen Methoden den französischen Kollegen doch hin und wieder gehörig auf die Nerven! Bis wieder zwei junge Frauen verschwinden - und dieses Mal ist eine davon die Stieftochter des französischen Kultusministers. Neben dem Presserummel wird der Polizei von Le Lavandou auch noch ein Ermittler aus Paris vor die Nase gesetzt. Dieser ist natürlich nicht nur Isabelles ehrgeizigem Vorgesetzten Zerna ein Dorn im Auge. Er stört durch seine Inkompetenz nur die Ermittlungen und bringt sich selbst und andere in Gefahr.
Der Autor versteht es ausgezeichnet, das Städtchen Le Lavandou, seine Bewohner und die Region in ein besonderes Licht zu setzen. Man besucht gerne mit Leon Ritter die örtliche Bar, trinkt einen Rosé und fährt mit ihm im offenen Cabrio durchs malerische Hinterland.
Allerdings stört mich, dass Vorgesetzte meist als inkompetent, überehrgeizig und rechthaberisch dargestellt werden, besonders wenn sie dann auch noch aus einer größeren Stadt anreisen. Zudem scheint außer Leon Ritter kaum einer der Polizisten dazu in der Lage, Spuren korrekt zu deuten.
Der Fall an sich ist aber spannend, immer wieder werden andere Verdächtige ins Licht gerückt, sodass man sich mit dem Krimi trotz einiger Klischees gut unterhalten fühlt.

begine


Spannend


„Dunkles Lavandou“ ist der sechste Fall von Leon Ritter. Wie immer geht es in Remy Eyssen Krimis hart zu. Er lässt seine Krimis in der ?Provence spielen.
In diesem Teil gibt es schaurig zugerichtete junge Frauen. Die erste ist von einer Brücke gestürzt und von einem Lastwagen zermalmt. Aber Leon Ritter hat ein Gespür für verzwickte Fälle.
Seine Freundin die Kommissarin Isabelle ermittelt in den Fällen. Da sie zusammen wohnen kommt Leon immer gleich mit, was gerade geschieht.
Dann ist die Tochter eines Ministers verschwunden. Es wird immer aufregender.
Der Autor lässt uns an dem Martyrium der Frauen teilnehmen. Der Krimi ist wieder ungeheuer fesselnd.
Allerdings ist mir die Geschichte viel zu gruselig und das in einer so idyllischen Gegend.

Claudia Reinländer


Leon Ritter ermittelt wieder ...

Klappentext:

Strahlender Sonnenschein und jede Menge Touristen versprechen den Beginn einer perfekten Sommersaison. Die Stimmung in Le Lavandou könnte nicht besser sein, doch eines Morgens wird unter einer Brücke die Leiche einer Frau gefunden. Leon Ritter findet durch die Obduktion heraus, dass sie nicht freiwillig in den Tod gesprungen ist. Vieles deutet auf eine rituelle Tötung hin. Während Leon und seine Lebensgefährtin Isabelle verschiedenen Verdächtigen nachspüren, scheint die Polizei den Fall schleifen zu lassen – bis eines Tages die Tochter des französischen Kultusministers samt einer Freundin verschwindet. Sie wurden zuletzt in Le Lavandou gesehen …

Cover:

Das Cover hat einen gewissen Flair und passt sehr gut zu den Vorgängern dieser Reihe. Man sieht ein kleines Örtchen mitten um sehr viel Grün gelegen und der Himmel ist sehr zugezogen , dies verspricht nichts Gutes. Die dunklen Wolken geben dem Cover eine gewisse Spannung und machen neugierig auf diesen Band.

Meinung:

Dies bereits der sechste Band der Reihe um Leon Ritter. Aber man kann diese Bücher auch durchaus unabhängig voneinander lesen, da sie abgeschlossene Fälle beinhalten und man keine direkten Vorkenntnisse benötigt. Jedoch sind die Ermittler und Gerichtsmediziner die selben und so trifft man auf bekannte Charaktere und natürlich entwickeln sich diese auch im Laufe der Reihe.

Da ich den Vorgängerband kannte, freute ich mich bereits über einen weiteren Fall in Le Lavandou und mit Leon Ritter.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Neben einem spannenden Fall, ist hier auch die Vorgehensweise von Leon Ritter immer wieder interessant, da er kein Polizeiermittler ist, sondern man aus seinen Augen, den Augen eines Gerichtsmediziners, den Fall sieht und erläutert bekommt. So bekommt man durchaus andere Blicke, als bei so manch anderem Krimi. Auch die Beschreibungen der Umgebung und der Handlungen sind sehr detailliert und bildlich, so dass man sich das ganze drumherum sehr gut vorstellen kann. Es ist von Anfang an sehr spannend und fesselt und man ist gefühlt mitten im Geschehen.

Die kurzweiligen Kapitel sorgen für zusätzliche Spannung, denn die Gliederung ist auch hier wieder sehr gut gelungen und die kurzen Kapitel sorgen für einen schnellen Lesespaß und spannende Unterhaltung. Der Spannungsbogen wird so sehr gut über das ganze Buch aufrecht erhalten.

Inhaltlich möchte ich hier nicht zu viel verraten. Der Fall ist spannend und sehr gut beschrieben. Der Schreibstil ist sehr bildlich und flüssig. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und bietet für jeden Krimi Fan ein wahres Vergnügen mit zu rätseln und mit zu ermitteln.

Mir hat auch dieser Fall wieder sehr viel Spaß gemacht und ich bin schon sehr gespannt wann Leon Ritter seinen nächsten Einsatz hat.

Fazit:

Leon Ritter, der Gerichtsmediziner, ermittelt wieder in einem weiteren spannenden und fesselnden Fall.

Nele33


Komplexes Geschehen

Dunkles Lavandou von Remy Eyssen ist der 6 Band um den Gerichtsmedziner Leon Ritter. Für mich war es der erste Band der Reihe, was aber nicht von Nachteil war.

Ein vermeintlicher Selbstmord zu dem Leon Ritter gerufen wird: Eine junge Frau ist von einem LKW überrollt worden, nachdem sie von der Autobahnbrücke "gesprungen" ist. Bei der Obduktion stellt sich heraus, die Frau war vor dem Sturz schon tot, auf grausamste Art zu Tode gefoltert.
Nachdem eine weitere Leiche gefunden wird, ist für Leon Ritter klar, es muss ein Serienmörder unterwegs sein. Der Polizeichef will diese Zusammenhänge nicht sehen und die Fälle ganz schnell als Selbstmord zu den Akten legen. Da erfährt Ritter von einem 6 Jahre zurückliegenden Fall, der auch Parallelen aufweist. Als dann auch noch 2 junge Frauen verschwinden, kann sich auch der Polizeichef den Fakten nicht länger entziehen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Mir hat der Schreibstil der sehr gut gefallen, es wird von Anfnag an eine hihe Spannung aufgebaut, die auch gehalten wird. Aufgelockert wird diese durch die tollen Beschreibungen der Landschaft und den kulinarischen Excursionen. Die Charaktere der handelnden Personen sind sehr realistisch und lebendig dargestellt. Das Privatleben Leon Ritters wird auch immer wieder eingebracht, nimmt aber nicht zu viel Raum ein. Die Beschreibungen der Tatortbesichtungen und die Obduktionen sind sehr ausführlich und nicht unbedingt Krimi, sondern eher Thriller like, ganz nach meinem Geschmack.
Von mir bekommt der Krimi tolle 5 Lesesterne.