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Rezensionen

Herzklappen von Johnson & Johnson
 

OWI


Großartige Sprache, aber ärgerlich unfertige Geschichte

Was dieses Buch so lesenswert macht, ist die großartige Sprache von Valerie Fritsch. Dem Buchrückentext ist nur zuzustimmen: "Valerie Fritsch schreibt, als würde sie zeichnen - und zwar meisterhaft." Ein Beispiel für einen Satz, der sich einprägt:"Das Schweigen war das Letzte, das sie voneinander hörten." Das Buch ist voller schöner Sätze wie diesem.
Warum ich trotzdem nur drei Sterne vergeben habe? Nun ich persönlich bin der Ansicht, dass Prosa immer eine Geschichte erzählen muss, und dass diese Geschichte zu Ende erzählt werden soll. Wenn das so weitgehend fehlt, dann finde ich das eigentlich sogar etwas ärgerlich. Leider trifft das auf diese Geschichte zu. Am Ende weiß man so richtig, worum es in erster Linie gegangen ist. Lose Erzählfäden, die nie ein abschließendes Muser ergeben. Am markantesten: Der Großvater über dessen Vergangenheit im Krieg ein großes Geheimnis schwebt, das nie auch nur annähernd gelüftet wird. Er habe Schlimmes getan, sei Soldat gewesen und Mörder (Nur weil er das tat, was Soldaten aller Seiten im Krieg so tun, nämlich einander umbringen? Oder war er ein Kriegsverbrecher?). Er habe in der Gefangenschaft dafür gebüßt (wie genau?) Man wartet und wartet auf eine Erklärung, aber die kommt nie.
Auf der vorletzten Seite heißt es:"Was immer sie erwartet hatte, trat nicht ein. Der letzte Vorhang fiel nicht." Besser - im doppelten Sinne - hätte man das Große und das Mittelmaß dieses Romans nicht beschreiben können...

begine


Almas Familie


Die Schriftstellerin Valerie Fritsch hat einen beschwingten Schreibstil.
Für den Roman Herzklappen von Johnson & Johnson, fällt es mir schwer eine Rezension zu schreiben. Erstmal gefällt mir der Titel nicht so. Nach dem Klappentext hatte ich etwas anderes erwartet.
In diesem Roman gibt es für mich nur deprimierende Figuren. In der Familie Almas, der Protagonistin gibt es keine Fröhlichkeit. Gut, ab und zu ist die Großmutter zufrieden, aber nicht wirklich glücklich.
Dann bekommt Alma auch noch ein Kind, das keinen Schmerz empfindet. Emil schafft es aber seine Kindheit zu überleben. Das ist gut nachvollziehbar erzählt.
Der Roman ist trotzdem gut lesbar und interessant.
Das Buch hat einen literarischen Text.