Buchhandlung Liezen

Rezensionen

Blackbird
 

Robert


Blackbird

„Blackbird“ ist zum einen ein Roman über Sprache. Darüber, was es für einen 15jährigen in den 70ger-Jahren bedeutet, in einer Welt aufzuwachsen, in der die Erwachsenen zwar reden, aber dennoch kommunikationsunfähig sind. Die Worte passen nicht zum Geschehen. Die Scheidung der Eltern, nicht in Worte zu fassen. Wie soll Motte, der 15jährige, da erst eine Sprache finden, als sein Freund Bogi plötzlich sterbenskrank wird. Und als Jacquline Schmiedebach an ihm vorbeiradelt, fehlen ihm so und so die Worte. Sehr lesenswert!

Petra


eine Zeitreise

Mit zwei Flaschen Amselfelder auf dem 10-Meter-Brett.
Als der 15-jährige Morten Schumacher, genannt Motte, einen Anruf bekommt, ist in seinem Leben nichts mehr, wie es einmal war. Sein bester Freund Bogi ist plötzlich sehr krank. Aber das ist nur eine der herzzerreißenden Explosionen dieses Jahres, die in Matthias Brandts Roman »Blackbird« Mottes Leben komplett auf den Kopf stellen.
Kurz danach fährt Jacqueline Schmiedebach vom Einstein Gymnasium auf einem Hollandrad an ihm vorbei, und die nächste Erschütterung nimmt ihren Lauf. Zwischen diesen beiden Polen, der Möglichkeit des Todes und der Möglichkeit der Liebe, spitzen sich die Ereignisse immer weiter zu, geraten außer Kontrolle und stellen Motte vor unbekannte, schmerzhafte Herausforderungen. Doch zum richtigen Zeitpunkt sind die richtigen Leute an Mottes Seite und tun genau das Richtige. Und er selbst schaut den Dingen mutig ins Gesicht, mit scharfem Blick und trockenem Witz.

Meinung:

Matthias Brandt ist den meisten als ein großartiger Schauspieler bekannt aber er ist auch ein herausragender Buchautor.
Seine Figuren sind authentisch, man findet sich selbst darin wieder. In diesem Buch in einem Alter an das man sich ein bisschen wehmütig und vielleicht auch mit ein bisschen Schamgefühl erinnert (diesen Blödsinn habe ich damals auch gemacht Oh Gott nein).
Die Empfindungen die er seinen Helden Motte erleben lässt, kommen mir sehr bekannt vor. Cool sein, aber im wichtigsten Moment fehlen einem die Worte. Heute als Erwachsene kann man es besser über spielen, damals als 16/17 jährige waren Wut und Trauer Geschwister.
Man wird zurück geholt in die eigene Jugend, nach dem Lesen hatte ich den Eindruck, das war eine schöne Zeitreise, etwas wehmütig wie schnell sie zu Ende war.

Barbara Kumpitsch


Blackbird

Dieses Buch lässt sich wirklich mit "Tschick" vergleichen, da es für jedes Alter zu empfehlen ist. Mich hat Mottes Geschichte sehr fasziniert. Matthias Brandt hat schon mit "Raumpatroille" bewiesen, dass er sich in seine Charaktere reinversetzen kann. Wie ist es, seinen besten Freund zu verlieren? Wie kommt man mit der Trennung der Eltern zurecht und dann trifft man noch ein tolles Mädchen? Ich konnte diese Dramen wirklich nachvollziehen, denn niemals waren sie übertrieben dargestellt und nie wurde es kitschig. Irgendwie war ich nach der Lektüre recht froh, nicht mehr jung zu sein. Ich hatte niemals so viel Mut, soviel Witz und soviel Charme wie Motte.